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DIARIO PERUANO

 

Fast einen Monat lang bereisten wir im vergangenen Sommer Peru, ein Land, das durch seine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt, die wunderschönen, grandiosen Landschaften, eine faszinierende Kultur mit archäologischen Höhepunkten sowie natürlich mit Pisco Sour, Cebiche oder Chicha morada so eine Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lässt. Wir nahmen uns Zeit für verschiedene kulturelle Eindrücke, machten ein sportlich forderndes Trekking in der Region des Alpamayo, der als der schönste Berg der Welt gilt, und unterstützten ein Kinderhilfsprojekt durch die persönliche Überbringung einer Geldspende.

 

 

Stationen der Reise in Form eines Tagebuches:

Ankunft in Lima am 12.07. um 22.30 Uhr - Hauptstadt liegt im Wüstenstreifen (10-80 km breit), der sich entlang der Pazifikküste über 2600 km erstreckt.

13.07. Stadtrundfahrt und Spaziergang durch das koloniale Zentrum von Lima.
14.07. Flug nach Arequipa (2350m) - die „Perle des Südens“ genannt wegen des Klimas und der Lage in herrlicher Flussoase am Fuße der Vulkane Misti (5822), Chachani (6075) und Pichu Pichu (5425); Kirchen und Paläste aus weißem Tuffstein; den rund 725000 Einwohnern sagt man einen ausgeprägten Willen zur Eigenständigkeit und Stolz nach; Convento de Santa Catalina - Klosterstadt (1580) mit Plätzen, Innenhöfen und Gassen für 500 Nonnen aus wohlhabenden Familien.

15.07. Besuch des Kindergartens und Jugendzentrums „Projecto Rupert Mayer“ im Stadtteil Cayma, Überbringung der Spenden. Der Höhepunkt ist ein Fest, das zu unseren Ehren gegeben wird. Natürlich werden von den Kindern Tänze und Lieder aufgeführt, doch besonders lustig und herzerwärmend sind die verschiedenen Spiele, bei denen wir mitmachen dürfen. Ja, es ist für uns ein besonderes Erlebnis zu sehen, mit wie viel Engagement, Freude und Zuversicht sich hier die Menschen für die Armen und Ausgegrenzten einsetzen! Wir können erleben, wie sich für Kinder, die Hilfe erhalten, die ganze Welt verändert!

16.07. Fahrt nach Chivay (160km entfernt), im Colca-Tal.

17.07. Der Cañón de Colca, eine Schlucht tiefer als der Grand Canyon und über 100 Kilometer lang, bietet auch eine der noch wenigen guten Möglichkeiten, Anden-Kondore zu beobachten, wenn sie sich am Morgen in die wärmenden Sonnenstrahlen erheben. Cruz del Condor – Kondore steigen auf; Staub wegen des Erdbebens der Nacht zuvor, Kondore kreisen ca. 1 Stunde über uns.

18.07. Mit Komfortbus 6-stündige Fahrt nach Puno am Lago Titicaca (3800m); Besichtigung der Grabtürme (Chullpas) von Sillustani aus der Colla Zeit, bis zu 12m hoch, errichtet vor den Inkas.

19.07. Bootsausflug zu den islas flotantes de los Uros - schwimmende Inseln, ursprünglich von Uros besiedelt; Boden besteht aus Binsen (totora) mit Erde vermischt, auch Baustoff der Häuser. Heute werden die schwimmenden Uro-Inseln sorgfältig in Stand gehalten und als eine Art Freilichtmuseum inklusive Familienbesuch und Verkaufsshow den unzähligen Touristen präsentiert. Isla Amantani, Wanderung zum höchsten Punkt, zum Heiligtum Pachatata, wunderschöner Blick auf den Lago Titicaca.

20.07. Überfahrt zur Isla Taquile (200 Bewohner, leben von Textilherstellung, lange Mützen, „strickende Männer“).

21.07. Busfahrt von Puno nach CUSCO: Pucarà – Museumsbesuch, Stierfiguren aus Ton, die Häuser schützen – Pass La Raya (4300m), Blick auf Gletscher des Chimboya, Ursprung des Rio Urubamba, einer der Quellflüsse d. Amazonas – Inka-Ort Raqchi mit Huiracocha- Tempel – Andahuaylillas – koloniale Kirche der Jesuiten, („sixtinische Kapelle Lateinamerikas“) mit beeindruckenden Fresken und einem prächtigen Altar.

22.07. Besichtigung von Cusco (3350m): Hauptstadt des Inka-Reiches, um 1200 gegründet, nach der Legende vom Geschwisterpaar Manco Capac und Mama Ocllo, die hier den vom Sonnengott prophezeiten Ort fanden – Quosqo = Nabel der Welt; Kreuzung der beiden Hauptachsen des Reiches; Plaza de Armas: Zentrum der Stadt, Kathedrale: 1595 auf den Mauern des abgebrochenen Inka-Tempels errichtet; Iglesia la Companía…..

23.07. Fahrt mit Kleinbus in das Valle sagrado de los Inkas. Wegen des ausgeglichenen Klimas wählten die Inka dieses Tal zu ihrem landwirtschaftlichen Zentrum. In den Dörfern herrscht immer noch traditionelles Leben - Quinoa, Bohnen und Kartoffeln sind Lebensgrundlage. Pisac: Dorf, über dem Inka-Ruinen thronen, Reste eines Inka-Zeremonialzentrums. Mit 2000 Felsengräbern gibt es hier einen der größten Inka-Friedhöfe Perus. Ollantaytambo: Die größte Sehenswürdigkeit des Ortes ist die hoch oben thronende Inkafestung. Über steile Treppen steigen die Besucher hinauf zum nicht vollendeten Haupttempel aus Porphyrgestein. Die großen Blöcke sind kunstvoll ineinander verzahnt und damit erdbebensicher. Die Festung diente zum Schutz gegen eindringende Urwaldstämme und als Begräbnisplatz für die Herzen der verstorbenen Inka-Fürsten.

24.07. Fahrt mit dem Vistadome-Luxuszug nach Aguas Calientes.

25.07. Um 4.15 Uhr Aufstieg nach Machu Picchu auf 2400m Höhe, von Hiram Bingham (USA) 1911 entdeckt. Heute regnet es und auch der Morgennebel wird sich nicht lichten. Gerade aus diesen Gründen verbreitet dieser Ort eine umso mystischere Wirkung. Wegen der geringen Größe der Anlage nimmt man an, dass es sich um ein religiöses Heiligtum und astronomisches Zentrum handelte. Wahrscheinlich zwischen 1420-1520 im „Goldenen Zeitalter der Inka“ erbaut. Viele Frauenskelette wurden gefunden - daher die Theorie, dass es sich um eine Enklave der Sonnenjungfrauen handelte. Der wunderbare Blick auf das Tal des Urubamba war aufgrund von Nebel nicht möglich. Aufstieg über steilen Pfad zum Huayna Picchu (2700m), Granitberg. Leider auch hier für uns kein atemberaubender Ausblick.

26.07. Wieder in Cusco erleben wir großen Nationalfeiertag mit Paraden und Musik. Besuch des Mercado San Pedro neben gleichnamiger Kirche: Gemüse, Obst, Haushaltswaren, Gebäck, Blumen, unzählige Sorten Kartoffeln und Mais, Lamaföten. Am Nachmittag Aufstieg zur Inka-Festung Sacsayhuamán - UNESCO Weltkulturerbe. Es handelte sich wahrscheinlich um eine wichtige religiöse Stätte, die erst später als Festung benutzt wurde. Seit 1944 findet jährlich zur Wintersonnenwende am 24. Juni in der Anlage die größte Fiesta der Cusquenos statt: Inti Raymi = das Sonnenfest. Wunderbarer Blick auf Cusco mit seinem Meer von rotbraunen Dächern, aus dem die Kirchtürme emporragen. Nicht weit von der Festung breitet der Cristo Blanco, eine hohe weiße Christusstatue wie in Rio de Janeiro, ihre Arme schützend über die Stadt. 27.07. Flug nach Lima und anschließende Busfahrt (410km) nach Huaraz – 3050m hoch gelegen, eingebettet zwischen der kargen Gebirgskette der Cordillera Negra und den schneebedeckten Gipfeln der Cordillera Blanca, Stadt hat durch schweres Erdbeben 1970 ihren kolonialen Charme verloren.

28.07. - 05.08. Trekking durch die Cordillera Blanca: Während unseres 9-tägigen Cedros Alpamayo Trekkings durchwandern wir abgelegene Täler – es gibt weder Handyempfang noch Straßen – und einzigartige Hochgebirgslandschaften, vorbei an mehreren schnee- und eisbedeckten Sechstausendern, unter denen besonders der 5947m hohe Alpamayo, der als der schönste Berg der Welt bezeichnet wird, hervorzuheben ist. Begleitet werden wir durch diese Einsamkeit von einer ebenso liebenswerten wie professionellen Crew (Hector, unser Guide, 1 Koch, 1 Pferdemann, 2 Helfer), von 10 Trageseln und einem Pferd für eventuelle Notfälle. Sind die Nächte auch recht kalt, so lassen uns unsere Motivation, die Freude an der Bewegung sowie die Bereitschaft, offen und voll positiver Gedanken das Schöne, das jeder Tag zu bieten hat, zu entdecken, die fast 5000m hohen Pässe beinahe hinauf gleiten!

06.08. Busfahrt nach Lima.

07.08. Shopping Center Jockey Plaza (wir bekennen uns dazu), anschließend Heimflug. Nun, wieder zurück, lassen wir die beeindruckenden Erlebnisse während unserer Perureise in unserem Alltag nachwirken und bereichern so das Abenteuer Leben.

 

 

 

[Ulrike Spontina (Pribasnig), MJ 1975; Gerhild Moritz, MJ 1977; Helena Breitfuß (Valesko), MJ 1977; Heidi Buch (Janesch), MJ 1973; Hannelore Kamper (Lehrerin am AA-Gymnasium) und ihre Schwester Elke Sebauer]

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